Geisterradler

Geisterradler

Wir beobachten täglich, dass Radwege von Radfahrern in falscher Richtung befahren werden.
Wir sprechen von „Geisterradeln“.
Dadurch entsteht eine Unfallgefahr. Gefährdet ist der Geisterradler selber, da er von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen wird. Gefährdet werden aber auch Fußgänger und Kraftfahrer.
Natürlich ist jeder Verkehrsteilnehmer zu gegenseitiger Rücksicht verpflichtet. Das fordert schon § 1 der Straßenverkehrsordnung. Die Gefahr geht aber zunächst vom Geisterradler aus.
Die Verkehrswacht Regensburg will im Rahmen der Aktion „Fahr Rad aber sicher“ zu mehr Sicherheit beim Fahrradfahren beitragen.
Die Verkehrswacht Regensburg will für die Verhütung von Fahrradunfällen werben.
Das Fahrrad ist in Regensburg ein beliebtes Fortbewegungsmittel, da viele Ziele mit dem Rad leichter und schneller als zu Fuß oder mit dem Pkw zu erreichen sind. Fahrradfahren ist umweltfreundlich, kostengünstig und gesund. Allerdings sind Radfahrer im Gegensatz zum Autofahrer viel weniger geschützt. Sie haben keinen Airbag, keinen Gurt und kein Blechkleid, das sie vor schweren Verletzungen schützt. Deshalb fährt der Radler auch vorausschauend, um gefährliche Situationen zu vermeiden.

Weil aber immer mehr Radfahrer in falscher Richtung Radwege befahren, geht das Bewusstsein für so genanntes „Geisterradeln“ verloren.
Die Verkehrswacht Regensburg will auf die Gefahr für den Radfahrer hinweisen, die ihm nicht gleich bewusst ist, oder die er für ein schnelleres Fortkommen in Kauf nimmt.
Warum sollte der Radfahrer einen Umweg fahren, wenn sein Ziel auf der anderen Straßenseite liegt und dort auch ein Radweg vorbeiführt ? Schnell auf dem Radweg in falscher Richtung zum Ziel ist gefährlich, denn der Autofahrer, der aus einem Grundstück ausfährt oder abbiegt, übersieht den Geisterradler allzu leicht.

Gemeinnütziger Verein

Es gibt ja auch schwächere Verkehrsteilnehmer bei Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrern, z.B. Fahranfänger, die nicht mit „Geisterradlern“ rechnen. Die Unfallzahlen der Polizei sprechen eine klare Sprache.
Jedes Jahr kommt es in Regensburg zu ca. 300 Unfällen mit Radfahrern. Im Jahr 2009 waren es 281. Dabei wurden 258 Radfahrer verletzt, einer erlitt tödliche Verletzungen. 224 Radfahrer wurden leicht verletzt, 34 schwer. 48 Radfahrer waren allein beteiligt, stürzten also ohne Fremdeinwirkung, in 48 Fällen war die Benutzung des Radwegs in der falschen Richtung, das sog. „Geisterradeln“, die Unfallursache. Mit 34 Schwerverletzten stellen die Radfahrer den größten Anteil an den Schwerverletzten im Stadtgebiet. Das Geisterradeln war die von Radfahrern gesetzte Hauptunfallursache.
Die 30-jährige Radfahrerin Frau Daniela Obermeier wurde 2009 von einem Geisterradler in einen Unfall verwickelt und erlitt dabei schwere Verletzungen. Der Unfall ereignete sich gegenüber dem Alex-Center. Frau Obermeier erklärte sich bereit, bei der Aktion der Verkehrswacht mitzumachen und über ihren Unfall und die Folgen zu sprechen.
Auf großen Tafeln mit der Aufschrift „Geisterradler gefährden“ will die Verkehrswacht Regensburg für mehr Verkehrssicherheit werben.
Die Schilder werden entlang der Radwege an unfallträchtigen Stellen in Fahrtrichtung der Geisterradler aufgestellt. Nur der Geisterradfahrer wird dieses Schild von vorne sehen können, nicht der Radfahrer der in richtiger Richtung fährt. Der Geisterradfahrer gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere entgegenkommende Radfahrer. Ist der Radweg nicht für den Begegnungsverkehr ausgelegt, sind gefährliche Ausweichmanöver unvermeidlich. Die objektive Gefahr entsteht durch den Geisterradler. Die Aktion der Verkehrswacht soll zum Nachdenken anregen. Deshalb die klare Botschaft: Durch sein eigenes Verhalten kann der Radfahrer seine Sicherheit und die der anderen optimieren.

Geisterradler gefährden

Den Anstoß für diese Werbung gab unser Verkehrswachtmitglied Herr Hermann Hirsch, vom Beruf Polizeibeamter und Sachbearbeiter Verkehr für das Stadtgebiet Regensburg. Für diese Aktion wurden in Zusammenarbeit mit der Straßenverkehrsbehörde, Herrn Merk! und Herrn Gürster, der Verkehrswacht, Herrn Faber, und der Polizei, Herrn Hirsch, markante Standorte für Hinweistafeln ausgewählt. Die Tafeln in der Größe DIN A 2 wurden nach einem Entwurf der Verkehrswacht Regensburg durch den Grafiker Herrn Daniel Frank gestaltet. Das Symbol, rote Hand mit Geisterradler, ist auch auf den Handkarten abgebildet, die im Rahmen der Aktion „Fahr Rad aber sicher“ verteilt werden.

Auszeichnung: Preis für Verkehrssicherheit geht nach Regensburg

2. Dezemberg 2011

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